Was ist der Aufgabenbereich eines Elektrikers im Rahmen einer Produktionsanlage?
Heutige Betriebe setzen auf Maschinen bzw. auf Produktionsanlagen. Hier wird Strom für die Energieversorgung und Steuerung benötigt. Damit sind Elektriker dafür zuständig, diese Anlagen einzureichen, sie zu bedienen, zu überwachen, ihre Instandhaltung zu übernehmen, sie zu testen und sie gegebenenfalls zu reparieren. Auch müssen sie die Funktionen überprüfen, um sicherzustellen, dass die eigentlichen Produktionsarbeiten durch die Anlage in der benötigten Qualität ausgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist der Aufgabenbereich eines Elektrikers im Rahmen einer Produktionsanlage?
- Was sind die Produktionsanlagen?
- Wo werden Produktionsanlagen eingesetzt?
- Wie wird eine neue Produktionsanlage aufgebaut?
- Welche Fragen sollen bei der Lieferung der Anlage geklärt werden?
- Was ist für die Installation der Anlage wichtig?
- Warum sind Sicherheitsvorschriften im Unternehmen für Hersteller der Anlage wichtig?
- Was muss bei der Abnahme der Anlage berücksichtigt werden?
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Was sind die Produktionsanlagen?
Die Produktionsanlagen sind komplexe Systeme, die aus verschiedenen Maschinen und einer Steuerung bestehen. Sie werden in Unternehmen genutzt, um das gewünschte Produkt herzustellen. Sie sorgen für die dabei benötigte Effizienz und Qualität sowie die Flexibilität, die mit der Herstellung heutzutage verbunden sind.
Alle Produktionsanlagen bestehen aus unterschiedlichen Komponenten und verschiedenen Werkzeugen. Diese arbeiten zusammen und wandeln dabei Rohstoffe in fertige Produkte um. Damit gehen eine deutliche Automatisierung und Optimierung einher.
Es sind die Produktionsanlagen, die unsere heutige Gesellschaft mit einem Überfluss an allem versorgen – ermöglicht durch eine immer effizientere Massenproduktion. Führ dir einfach mal dein Leben heute und das Leben eines Königs vor 500 Jahren vor Augen. Der König kann nicht in der Welt umherfliegen, hat keine Klimaanlage oder Heizung, keine Sicherheitssysteme, keine Kommunikationssysteme, kein TV, kein Smartphone, kein Internet und keinen Zugang zu Medizin, die die allermeisten Krankheiten heilen kann. Mit anderen Worten, Produktionsanlagen geben uns allen heutzutage so viel, dass wir alle ein besseres Leben leben können als ein König vor 500 Jahren.
Dabei sind es auch die Produktionsanlagen, die für die nötige Geschwindigkeit und damit Volumen bei der Herstellung sorgen. Auch reduzieren sie Fehler und damit unnötigen Ausschuss. Damit ist es aber auch für Unternehmen sehr wichtig, dass diese Anlagen zu jeder Zeit zur Verfügung stehen und fehlerfrei ihre Funktion ausüben können.
Wo werden Produktionsanlagen eingesetzt?
Zuerst einmal muss eine Produktionsanlage geplant werden. Das beginnt mit einer Analyse der Anforderungen, die das Unternehmen für die Anlage definiert hat und was damit in welcher Menge produziert werden soll. Dann müssen die richtigen Komponenten für die Anlage ausgewählt werden. Diese Komponenten müssen für den Einsatz miteinander optimiert werden. Auch ist es wichtig, die neuesten Technologien, darunter zum Beispiel Roboter und AI, zu integrieren.
Auch sollte nicht vergessen werden, dass die Marktbedürfnisse sich verändern. Dementsprechend sehen sich die Produktionsanlagen auch wechselnden Anforderungen gegenüber. Damit sie den wechselnden Anforderungen gerecht werden, ist eine flexible Konzeption erforderlich. Dies ermöglicht eine einfache Skalierung, den Austausch von Komponenten und die Anpassung an neue Produktlinien.
Dazu kommt zugleich die Energieeffizienz. Diese spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, den Energieverbrauch und damit auch die Kosten zu reduzieren bzw. die Produktionskapazität bei gleichem Energieverbrauch zu steigern. Das ist vor allem in der Elektronikfertigung und der Automobilindustrie von zentraler Bedeutung. Hierbei geht es auch noch darum, Umweltstandards einzuhalten.
Ist die Anlage aufgebaut, muss sie für den Betrieb eingerichtet werden. Sobald sie an das Unternehmen übergeben wurde und sie sich im Einsatz befindet, stehen regelmäßige Wartungsarbeiten an. Auch muss die Anlage den neuen Anforderungen des Marktes, die durch die Kunden definiert werden, angepasst werden. Hinzu kommt die Integration neuer Technologien, die ihrerseits häufig mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden ist. Dazu kommen Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter, die dann mit der neuen Technologie umgehen müssen.
Produktionsanlagen lassen sich in verschiedenen Branchen finden. Das reicht von dem bereits angesprochenen Automobilbau und der Elektronikfertigung bis hin zur Chemieindustrie und der Lebensmittelverarbeitung.

Wie wird eine neue Produktionsanlage aufgebaut?
Elektriker sind an der Installation einer neuen Anlage in jedem Fall beteiligt. Daher lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wie die Installation am besten angegangen werden kann, um mit allen dabei auftretenden Herausforderungen fertigzuwerden. Vor allem aber lassen sich mit der richtigen Vorgehensweise später zusätzliche Kosten und Verzögerungen vermeiden.
Erstgespräch mit dem Elektroinstallateur und dem Projektmanager des Herstellers der Anlage
Noch vor der gesamten Installation sollte ein Gespräch zwischen dem Elektroinstallateur und dem Projektmanager des Herstellers der Anlage stattfinden in dem die Voraussetzungen für den Aufbau der Anlage geklärt werden. Dieser verfügt über wichtige Informationen, die für die Vorbereitung der Installation von großer Bedeutung sein können. Auch ist er der eigentliche Ansprechpartner, wenn es zu Problemen und Fragen bei der Ausführung der Installation kommt.
- In dem Gespräch sollte auch nach den elektrischen Anforderungen der Anlage gefragt werden. Dabei ist es vor allem wichtig, welche Stromversorgung nötig ist und wie diese angeschlossen werden soll.
- Besonders wichtig ist es auch, festzulegen, wo sich die Abladepunkte der Lieferung der Anlage befinden. Das erleichtert dem Hersteller und den installierenden Elektrikern die Planung ihrer jeweiligen Arbeitsabläufe. Auch sollte zur gleichen Zeit das finale Layout besprochen werden. Im Rahmen dessen kann es nötig sein, weitere Abladepunkte festzulegen, um sich weiteren Aufwand für die Installation von vornherein zu sparen.
- Auch sollte geklärt werden, welche Umgebungsbedingungen in der Fabrik herrschen. Diese können die Installation deutlich erschweren. Das bezieht sich unter anderem auf die Temperaturen, dem möglichen Einfluss des Wetters, andere Anlagen und Zugangspunkte, die alle für die Installation eine erhebliche Rolle spielen.
- Ebenfalls sollte geklärt werden, ob mit der Installation der Produktionsanlagen die Installation weiterer Anlagen einhergehen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Hochdruckreinigung mit Chemikalien im Laufe des Produktionsprozesses stattfinden soll.
- Unbedingt ist auch abzuklären, wie schwer die Anlage ist und welche Bodendicke für sie benötigt wird. Je nach Anlage, vor allem bei Roboteranlagen, wirken im Betrieb erhebliche Kräfte auf den Boden. Im Zweifelsfall muss dieser deutlich verstärkt werden. Dabei kann die Verstärkung schnell 20 cm und mehr ausmachen.
Welche Voraussetzungen sollen beim Betrieb mit Robotern erfüllt sein?
Beim Betrieb mit Robotern ist es wichtig an die Stabilität der Anlage zu denken. Dafür kann es notwendig sein, besondere Verankerungen anzubringen. Das ist besonders dann der Fall, wenn Roboter sehr schnelle Bewegungen ausführen oder Bewegungen mit einer erheblichen Masse erfolgen.
Sind Verankerungen notwendig, musst du auch vor der Installation abklären, ob die dafür benötigten Komponenten auch Teil der Lieferung sind. Falls sie es nicht sind, musst du klären, wo du diese bekommen kannst und du musst sicherstellen, dass sie bei Lieferung der Produktionsanlage vor Ort zur Verfügung stehen.
Auch muss geklärt werden, ob bereits vorhandene Gegenstände, Anlagen, Rohre oder andere Dinge versetzt werden müssen. Das ist immer dann der Fall, wenn sich bereits Produktionsanlagen oder komplexe Systeme in einem Betrieb befinden und nun eine weitere Anlage installiert werden soll. Solche Umstellungen oder Verlagerungen von Anlagen oder Komponenten bringen natürlich auch Verzögerungen und Produktionsausfälle mit sich, sodass sie im Vorhinein gut geplant sein wollen, um genau diese negativen Effekte so gut es geht zu minimieren.
Welche Anforderungen an die Beleuchtungstechnik sind bei der Installation von Anlagen wichtig?
Danach geht es um die Beleuchtungstechnik. Ist diese in dem Umfeld, in welchem die neuen Produktionssysteme installiert werden sollen, ausreichend? Im Zweifelsfall muss die vorhandene Beleuchtung ersetzt oder ergänzt werden. Es ist auch möglich, durch die Neuausrichtung bestehender Systeme für ein ausreichendes Licht zu sorgen. Hier muss im Einzelfall geklärt werden, welche Maßnahmen den geringsten Aufwand für einen ausreichenden Mehrwert versprechen.
Welche Fragen sollen bei der Lieferung der Anlage geklärt werden?
Sobald die Auslieferung der Anlage erfolgt ist, muss geklärt werden, ob alle Komponenten, die für den Aufbau und die spätere Inbetriebnahme gebraucht werden, auch tatsächlich vor Ort vorhanden sind. Das sollte tatsächlich direkt bei der Lieferung geklärt werden, um spätere Verzögerungen während der Installation zu vermeiden. Dafür muss auch eine verantwortliche Person benannt und mit einer Liste der zu liefernden Komponenten ausgestattet werden, um bereits bei der Anlieferung erkennen zu können, ob etwas fehlt – und falls ja, was genau.
- Auch kann und wird es in den meisten Fällen dazu kommen, dass unvorhergesehene Probleme auftreten. Das wiederum verursacht Verzögerungen. Je nach Art und Dauer ist es dann nötig, die Komponenten der neuen Produktionsanlage zu lagern. Das aber wiederum bedeutet, dass dafür ein trockener Ort vorhanden sein muss, der groß genug ist und wo die Komponenten, die bereits geliefert wurden, vor Schäden geschützt sind.
- Auch Elektrikerunternehmen, die mit dem Aufbau von Produktionsanlagen betraut sind, müssen mitunter andere Unternehmen beauftragen, Teile der Gesamtarbeiten zu übernehmen. Dafür müssen dann entsprechende Dienstleister gefunden und vertraglich verpflichtet werden. Wichtig ist dabei vor allem, dass ihre Arbeit mit dem eigenen Zeitplan abgestimmt ist.
- Auch sollte geklärt werden, ob die benötigten Verkabelungen im Lieferumfang enthalten sind. In jedem Fall aber sollten auch genügend Kabel durch den Elektriker bzw. den Elektronikdienstleister vorrätig sein, um nicht ausreichende Verkabelungen zu ergänzen oder zu ersetzen oder für eine ausreichende Verkabelung zu sorgen.
Mitunter ist es nötig, mit den Technikern des Herstellers der Anlage zusammenzuarbeiten. Hierfür muss sichergestellt werden, dass diese zur rechten Zeit zur Verfügung stehen. Ihre Aufgaben können darin bestehen, die Installation und die Inbetriebnahme zu überwachen und das Personal des bestellenden Betriebes in die Handhabung der neuen Anlage einzuweisen.

Was ist für die Installation der Anlage wichtig?
Es muss geklärt werden, ob der Zugang für die Anlage groß genug ist, um diese zur Installation durchzuführen. Im schlimmsten Fall müssen Zugänge geschaffen werden, die dann später wieder zu verschließen sind.
- Die Komponenten der neuen Anlage müssen während der Installationen innerhalb des Betriebs bewegt werden. Dafür müssen passende Geräte wie Kräne und Gabelstapler zur Verfügung stehen. Verfügt der bestellende Betrieb nicht darüber, müssen diese von woandersher Seite beschafft werden. Gegebenenfalls muss dies mit dem dazugehörigen Fachpersonal erfolgen.
- Darüber hinaus sind weitere Werkzeuge und Gegenstände gefragt, die für die Installation gebraucht werden. Das schließt Riemen und Schweißmaschinen ebenso mit ein, wie Seile und Brecheisen. Dazu kommen die üblichen Verdächtigen, die ohnehin in den Werkzeugkasten eines Elektrikers gehören.
- Für die Installation gibt es einen Zeitplan. Dieser kann sich nur auf den Aufbau der neuen Anlage beziehen, den Abbau der alten Anlage miteinschließen oder Zeit für die Umsetzung bestehender Komponenten vorsehen. Das ist alles von Anfang an festzulegen und zu klären. Darüber hinaus wird ein Plan B gebraucht. Es wird zu Verzögerungen kommen und dafür wird eine Reservezeit gebraucht. Der Plan B steht dann zur Verfügung, wenn die Verzögerungen über dieses Maß hinausgehen und dann in anderer Weise reagiert werden muss.
- Auch sollten Ersatzteile bereitstehen. Vor allem für alles, was gerne und schnell mal zu Bruch geht oder nicht richtig funktioniert, sollte es ein Teil oder mehrere geben, gegen die es sofort ausgetauscht werden kann.
- Auch die anderen Mitarbeiter des Betriebes, in welchem die neue Anlage installiert werden soll, müssen über diese Maßnahmen informiert werden. Damit behindern sie nicht die Installation und können gegebenenfalls Hilfestellung geben.
Warum sind Sicherheitsvorschriften im Unternehmen für Hersteller der Anlage wichtig?
Der Hersteller muss auch über die Besonderheiten des Betriebes informiert werden. In jedem Unternehmen bzw. in jeder Fabrik herrschen eigene Sicherheitsvorschriften. Der Hersteller der Produktionsanlage wird nun mit seinen Mitarbeitern den Betrieb betreten. Daher müssen eben diese Mitarbeiter wissen, welche Sicherheitsvorschriften gelten und was es zu beachten gibt. Reicht eine einfache Einweisung nicht aus, muss eine Sicherheitsschulung durchgeführt werden.
Fabriken und Betriebe verfügen über Versicherungen. Diese haben ihre eigenen Anforderungen an die Belegschaft und Arbeitnehmer innerhalb des Betriebes. Die gleichen Anforderungen gelten nun für die Mitarbeiter des Herstellers und für alle Elektriker, die eventuell von einem dritten Unternehmen stammen, aber nun innerhalb des Betriebes die Produktionsanlage installieren. Hier ist es wichtig, dass diese Mitarbeiter über die Anforderungen des Versicherers unterrichtet werden und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Das kann sogar miteinschließen, dass die Zertifikate geprüft und Drogentests durchgeführt werden.
Was muss bei der Abnahme der Anlage berücksichtigt werden?
Bei der Abnahme der Anlage müssen die Elektriker, die diese installiert haben, vor Ort sein. Damit können sie bestätigen, was genau geschehen ist und wo es Probleme geben mag. Auch sind sie in der Lage, die Anlage besser zu verstehen und dann das Personal des bestellenden Betriebes in die Handhabung einzuweisen. Besonders ist dabei auf all das hinzuweisen, was für dieses Personal überraschend oder eventuell gefährlich sein könnte. So lassen sich Sicherheitsvorschriften einhalten und Unfälle vermeiden.
Mit dem Hersteller der Anlage bzw. seinem Kundenservice sollte ein Termin vereinbart werden, an dem eine Follow-up Inspektion erfolgt. Damit können die Fachkräfte des Herstellers bestätigen, dass die Anlage wie bestellt funktioniert. Sie können Nachbesserungen vornehmen und können die Mitarbeiter, die die Anlage bedienen, erneut einweisen und deren Fragen beantworten.
Ebenfalls sollte mit dem Hersteller ein präventives Wartungsprogramm abgesprochen werden. Was muss wann auf welche Art und Weise gewartet werden? Das sollte nicht nur der Elektronik Ingenieur für die Betriebssicherheit erfahren, sondern auch die Elektriker, die mit der späteren Vornahme der Wartungsarbeiten betraut sind.
Schließlich und endlich müssen Schulungen für die Arbeiter und Techniker geplant werden, die die Anlage bedienen und warten sollen. Das muss für das gesamte Personal erfolgen, dass mit der Anlage umgeht, egal, ob sich dieses Personal gerade im Urlaub befindet oder in der Nachtschicht arbeitet.
Produktionsanlagen – Ein komplexes Unterfangen
Hier lässt sich erkennen, dass das Installieren und später auch die Wartung einer Produktionsanlage ein komplexes Vorhaben ist. Nicht nur müssen die einzelnen Komponenten und Baugruppen installiert und eingerichtet werden. Dazu kommt ein ganzes Bündel an verschiedenen Maßnahmen, die im Vorfeld während der Arbeiten und danach ergriffen werden müssen um einen sicheren und einwandfreien Betrieb zu garantieren.
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