29Nov.

Werkverträge – Chancen und Risiken

Durch die Globalisierung und die steigende Digitalisierung nimmt der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt immer weiter zu, wodurch neue Chancen, aber auch neue Risiken entstehen.

Wie können Sie mit der Entwicklung arbeiten?

Möchten sich Unternehmer neuen Herausforderungen erfolgreich stellen, müssen sie sich der Situation zunächst annehmen. Sprich, anstatt gegen den Konkurrenzdruck zu arbeiten, können sie diesen für sich nutzen, um darin die Motivation zu finden den eigenen Betrieb zu modernisieren und der Konkurrenz ihrerseits voraus zu sein.

Dank der Digitalisierung lassen sich nicht nur neue Absatzwege erschließen und über neue Formen des Marketings Kunden gewinnen; Unternehmen können sich ohne weiteres neue Marktnischen erschließen. Nicht zuletzt ergeben sich auch unendlich viele neue Kommunikationsmöglichkeiten.

Nicht nur lassen sich virtuelle Meetings über mehrere Räume hinweg abhalten (wobei sich die Räume wortwörtlich auf verschiedenen Kontinenten befinden), auch lassen sich ganze Online-Unternehmen gründen. Das Online-Shopping ist hier Unternehmensgegenstand, wobei Internet-basiertes Management alle essentiellen Prozesse, wie die Produktlieferung und Lagerbefüllung, regelt. Die Organisation des Lagers kann durch Konsultierung eines Werkvertragsunternehmens gemanagt werden.

Innovative Tools erlauben es, mehr und mehr Arbeiten bzw. Unternehmensprozesse auszulagern, wobei nicht einmal eine örtliche Trennung erfolgen muss. Dadurch kann sich der Hauptbetrieb auf seine Hauptaufgabe konzentrieren.

Andere Bereiche kann das Unternehmen dann externen Teams per Werkvertrag übertragen, die ihrerseits Experten in ihrem Fachbereich sind. Dadurch werden im Hauptbetrieb mehr Kapazitäten frei und die Arbeit wird von Experten ausgeführt.

Wie können Sie mit Werkverträgen Personalplanung vereinfachen?

Anstatt also einen ständig wachsenden Personalpool vorrätig zu halten und alle Prozesse und Aufgaben selbst zu erledigen, kann ebenso gut ein kleinerer Pool die Hauptleistung erbringen. Andere Prozesse übernehmen externe Leistungserbringer. Das vereinfacht die Personalplanung, das Management an sich und die Anforderungen an das Stammpersonal.

Für alle Beteiligten stellt dies eine Verbesserung dar. Der Kernbetrieb kann seine Effizienz im Rahmen des Kerngeschäfts verbessern und das Werkvertragsunternehmen spezialisiert sich in seinem jeweiligen Nischenbereich. Damit können alle Beteiligten mit der Zeit Kosten senken. Für beide Unternehmen erhöht sich zugleich die Erfolgsrate, denn durch die ungeteilte Aufmerksamkeit auf ihre Kernbereiche, wird stetig Erfahrung gesammelt und mit aufkommenden Problemen kann besser umgegangen werden.

Für das Hauptunternehmen entfällt ebenfalls die ständige Suche nach neuem, qualifiziertem Personal außerhalb des Kerngeschäftes. Wobei das Unternehmen auch hier wieder seine Abteilungen verkleinern kann, was den verbleibenden Arbeitskräften die Chance bietet, sich in ihren Bereichen stetig zu verbessern.

Der Arbeitsmarkt und die Bereitstellung von Arbeitskräften zu erschwinglichen Preisen sind im Hinblick auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung. Dabei bieten Werkverträge eine wertvolle Unterstützung. Mit ihnen lassen sich Sicherheitsmargen bilden, denn sie erlauben es Unternehmen, schnell und flexibel auf die Auftragsentwicklung zu reagieren. Darüber hinaus können sie auch in folgenden Bereichen für Verbesserung sorgen:

  • Die Abfederung des Fachkräftemangels
  • Eine unzureichende Nutzung des Potentials an Arbeitnehmern
  • Mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt
  • Ein höherer Bedarf an Bildung, Qualifikationen und Erfahrung
  • Einbindung weiterer Arbeitskräfte auch aus Osteuropa
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Wie erfolgt die Abfederung des Fachkräftemangels?

Der Fachkräftemangel ist kein neues Phänomen. Bereits seit Jahrzehnten kündigte er sich an und wiederholt wurde vor ihm und seinen Auswirkungen gewarnt. Inzwischen sind weitestgehend alle Branchen in Europa von ihm betroffen.

Sowohl der demografische Wandel als auch der Unwille vieler, rechtzeitig zu reagieren, stellen die Ursachen für den Fachkräftemangel dar. Durch Werkverträge und die Beauftragung von Werkvertragsunternehmen sind Unternehmen jedoch in der Lage, wieder ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt herzustellen.

Dafür bringt der Werkvertrag, die Beauftragung anderer Unternehmen und Freelancer genau die Flexibilität, die benötigt wird, um saisonale Schwankungen im Personalbedarf eines Unternehmens abzudecken. Ist nicht genügend Personal vorhanden, um neu aufkommende Nachfrage und Aufträge zu bearbeiten, überträgt die Firma den jeweiligen Geschäftsteil an ein Werkvertragsunternehmen. Die Verpflichtungen, die aus einem derartigen Vertragsverhältnis entstehen, sind weder finanziell sehr herausfordernd noch in ihrer Dauer zu lang. Stattdessen stellen sie einen planbaren Aufwand dar, für eine begrenzte Zeit, der sich auch mit einem Aufschwung in der Auftragslage und damit dem Einkommen des Betriebes zeitlich deckt.

Fachkräfte, die in vielen Branchen Betriebsübergreifend arbeiten, sind so nicht mehr an ein Unternehmen gebunden und ihre Arbeitskraft kann von vielen Auftraggebern in Anspruch genommen werden. Dies funktioniert nicht nur Betriebsübergreifend innerhalb einer Branche. Besteht ein Bedarf an einer gleichen Expertise, zum Beispiel an Elektrikern, kann das Werkvertragsunternehmen oder auch der Freelancer von Branche zu Branche wechselnd entsprechende Aufgaben übernehmen.

Ein solches Expertise-Sharing bringt gleich zwei positive Entwicklungen mit sich. Für den betreffenden Freelancer bzw. das Werkvertragsunternehmen, das den Experten angestellt hat, ergeben sich nun viele neue Aufträge. Verbunden mit der gesammelten Expertise und Erfahrung steigt dabei die Qualität der Arbeit und damit auch die Entlohnung stetig.

Zugleich sinken für die betroffenen Unternehmen die Kosten. Anstatt einen angestellten Elektriker ständig im Haus zu haben, der auch dann, wenn keine Arbeit anfällt ein Elektrikergehalt erhält, entlohnen sie den Elektriker als Auftragnehmer nur dann, wenn er tatsächlich im Rahmen seines Fachwissens Arbeit erledigt.

Was passiert bei unzureichender Nutzung des Potentials an Arbeitnehmern?

Auf dem Arbeitsmarkt sind Gruppen von Arbeitssuchenden und Arbeitnehmern präsent, die oft unterschätzt werden. Dazu zählen ältere Arbeitnehmer, Frauen und auch weniger qualifizierte Arbeitskräfte. Diese bringen ihr eigenes Potential mit, wie zum Beispiel einen hohen Grad an Erfahrung, besonders im Falle älterer Arbeitnehmer. Hinzu kommt die Bereitwilligkeit, neues zu lernen.

Werkvertragsunternehmen greifen speziell auf diese Segmente des Arbeitsmarktes zurück. Hier können also potenzielle Arbeitnehmer eine neue Tätigkeit finden und damit den Weg in die Arbeitslosigkeit vermeiden bzw. aus der Arbeitslosigkeit in eine bezahlte Arbeit antreten.

Hat zum Beispiel jemand das 50. Lebensjahr vollendet, liegt ein hohes Maß an Lebenserfahrung vor. Zugleich hat diese Person noch weitere 15 Jahre Berufsleben vor sich. Anstatt nun in die Arbeitslosigkeit abzurutschen, kann diese Person als freier Mitarbeiter mit besonderen Qualifikationen oder als Mitarbeiter in einem Werkvertragsunternehmen ein produktives Mitglied der Gesellschaft werden.

Für Frauen eröffnen sich hier noch einmal besondere Möglichkeiten. Da es Werkvertragsunternehmen und Freelancern freisteht, wie sie zur Herstellung eines Werkes mit ihren Ressourcen, darunter auch der Zeit, umgehen, können sich hier sehr flexible Arbeitsstunden ergeben. Darüber hinaus sammeln sie wichtige Erfahrungen und haben die Chance, sich zu bewähren, wenn sie ihre Arbeit im Hauptbetrieb erledigen oder abliefern. Damit können sie wahlweise ihr Entgelt bei Folgeaufträgen erhöhen oder aber sogar den Weg in eine Festanstellung finden.

Gerade wenn es um Führungspositionen geht, bieten sich wertvolle Erfahrungen. So können Arbeitnehmer mit zunehmender Lebenserfahrung, die als Freelancer begonnen haben, ein eigenes Team aufbauen, ein Unternehmen gründen und so Manager werden. Alternativ kann derjenige als erfahrene/r Teamleiter/in auch für einen Bestellbetrieb von Interesse sein und in eine Festanstellung als Manager übernommen werden.

Wie entsteht mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt?

Heutzutage wird der Ruf nach Flexibilität am Arbeitsmarkt immer größer. Dabei kommt dieser aus zwei Richtungen. Hochqualifiziertes Personal erwartet viel Unabhängigkeit in der Arbeitsgestaltung und Zeitplanung. Viele Arbeitnehmer möchten, dass ihr Lebensmodell bei der Arbeit Berücksichtigung findet.

Zugleich erwarten die Arbeitgeber, dass Personal zur Verfügung steht, wenn sie es brauchen. Umgekehrt soll es aber keine Kosten verursachen, wenn die Auftragslage nicht gut ist. Hier bieten Werkverträge eine besondere Chance.

Werkvertragsunternehmen können mit hochqualifizierten Arbeitskräften flexible Arbeitsmodelle entwickeln, die beide Seiten zufrieden stellt. Für den Bestellbetrieb kommt es dabei nicht darauf an, wann der Arbeitnehmer des Werkvertragsunternehmens seine Arbeitsleistung erbringt. Das Konzept kann bei solo-selbstständiger Arbeit noch gesteigert werden. Für das Bestellunternehmen ist es absolut unerheblich, wann ein Freelancer arbeitet. Wichtig ist die Ablieferung des Werkes zur rechten Zeit.

Für den Betrieb ergeben sich so erhebliche Kostenersparnisse, da mit einem betrieblichen Zeitplan gearbeitet werden kann. Anstatt eine große Anzahl an Mitarbeiter für Auftragsspitzen bereitzuhalten, kann mit einer kleineren Kernbelegschaft gearbeitet werden. Kommt es dann zu einer größeren Arbeitsbelastung durch mehr Aufträge, werden bestimmte Bereiche der Arbeit per Werkvertrag outgesourct. So sind die Personalkosten nur immer dann von Belang, wenn das sie verursachende Personal auch wirklich gebraucht wird.

Diese Flexibilität bietet darüber hinaus die Chance für Arbeitssuchende einzuspringen, wenn sie gerade gebraucht werden. Leisten sie dabei gute Arbeit, steigt ihre Attraktivität und damit die Chance, in eine Festanstellung übernommen zu werden.

Darüber hinaus können auch Studierende in den Arbeitsmarkt integriert werden. Als Freelancer oder Mitarbeiter in einem Werkvertragsunternehmen können sie sich die Zeit, die sie für das Studium brauchen, entsprechend einteilen. So kommt mit der Bildung zugleich Arbeit und können sich letzten Endes selbstständig machen oder über Werkvertragsunternehmen einen Weg in den Arbeitsmarkt finden.

Warum ein höherer Bedarf an Bildung, Qualifikationen und Erfahrung?

Mit dem Fachkräftemangel steigt auch der Bedarf an Führungskräften und an höher qualifiziertes Personal für die meisten Arbeiten, die innerhalb eines Betriebes anfallen. Dies bedeutet aber auch, dass hier Werkvertragsunternehmen und Freelancer gleich mehrfach Abhilfe schaffen. Nicht nur bieten sie fachliche Expertise, sie befinden sich auch außerhalb der Organisation des Bestellunternehmens. Dementsprechend sinkt der Bedarf an Führungskräften.

Hinsichtlich der allgemeinen Qualifikation von Arbeitnehmern ergibt sich ebenfalls eine Erleichterung. Denn sie ergibt sich entweder im Rahmen einer abgeschlossenen Ausbildung oder aus der Lebens- und Arbeitserfahrung. Beides können Werkvertragsunternehmen, die sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren, entsprechend berücksichtigen und das Personal, entsprechend ihren Qualifikationen, gezielt einsetzen.

Gerade Werkvertragsunternehmen übernehmen immer mehr Tätigkeiten und Bereiche, die über die klassische Handarbeit, die von ungelernten Hilfskräften erledigt wird, hinausgehen. Der Personalbedarf reicht vom Büro bis zu Akademikern. Letztere sind oftmals Freelancer, also leicht auf dem Markt zu finden. Erstere können über Werkvertragsunternehmen beschafft werden.

Dies bedeutet aber auch, dass in vielen Werkvertragsunternehmen der Anteil an entsprechend gebildeten Arbeitskräften steigt. Während es sich dann nicht automatisch um Fachkräfte handelt, sind es aber auch keine Arbeitnehmer, die sich mit Tagelöhnen von 2 € die Stunde abspeisen lassen. Vielmehr ergibt sich hier bei Unternehmen, die sich als Werkvertragsunternehmen am Markt behaupten möchten, eine gesunde Balance. Hier wird vom einfachen Hilfsarbeiter bis hin zur Bürokraft und darüber hinaus der Facharbeiter beschäftigt, so dass jeder eine Chance bekommt.

Wie können weitere Arbeitskräfte eingebunden werden?

Die Zukunft weist in die Richtung, dass Arbeiten nicht einfach von immer größer werdenden Unternehmen erledigt werden, die die gesamte Wertschöpfungskette selbst abdecken. Vielmehr hat es sich bewährt, eine Spezialisierung auf bestimmte Arbeitsbereiche vorzunehmen. Damit bleiben immer mehr Tätigkeiten außen vor, die nun andere Unternehmen im Rahmen eines Werkvertrages übernehmen. Diese Tätigkeiten können sich räumlich außerhalb des Bestellbetriebes bewegen oder direkt innerhalb dieser stattfinden. So oder so, Freelancer und Werkvertragsunternehmen werden immer wichtiger und mit ihrer Leistungserbringung in den Hauptbetrieb eingebunden.

Daraus ergibt sich für den Bestellbetrieb eine deutliche Erleichterung, denn es muss lediglich ein kleinerer Personalpool, der sich auf das Hauptgeschäft konzentriert, gemanagt werden. Demgegenüber müssen Werkvertragsunternehmen dem einzelnen Bewerber mehr Aufmerksamkeit schenken, um sicherzustellen, dass dieser sich auch für eine längere Arbeit an Aufträgen durch verschiedene Besteller eignet.

Das wiederum setzt Mitarbeiter in einem Werkvertragsunternehmen unter Druck. Anstatt einer geringen oder keiner Ausbildung, müssen höhere Qualifikationen erreicht werden. Hinzu kommt, dass eine entsprechend positive Einstellung und Motivation vorhanden ist.

Freelancer

Für den Freelancer hingegen bestehen weniger Probleme. Er verfügt über eine hohe Motivation, da die Bezahlung ihm direkt zugutekommt. Er erhält kein Gehalt von einem Werkvertragsunternehmen, an das der Werklohn geht. Darüber hinaus hat er selbst absolute Bestimmungsfreiheit über seine Zeit. So kann er als Freelancer arbeiten und zugleich zum Beispiel ein Studium abschließen. Das steigert die Qualifikation, die sich dann mit hoher Wahrscheinlichkeit automatisch auf den Arbeitsbereich konzentrieren wird, denn eine Lohnoptimierung ist in der Regel eine gute Motivation die eigene Arbeitsleistung zu verbessern.

Daraus ergibt sich eine Zusammenarbeit, die nicht nur aus Mitarbeitern ein Team macht, sondern auch aus Unternehmen. Dabei verfügt jedes Unternehmen über sein eigenes Team, welches dann ein Meta-Team mit denen der anderen Unternehmen und den freien Mitarbeitern bildet.

Dies wiederum vereinfacht die Führung, da die meisten Zuarbeiten nun in Eigenregie der bestellten Werkvertragsunternehmen bzw. Freelancer ausgeführt werden. Darüber hinaus muss dann nur der Hauptbetrieb mit dem Stammpersonal gemanagt werden.

Dadurch, dass die einzelnen Teams aus Mitarbeitern in den Werkvertragsunternehmen kleiner sind, als ein großes Team in einem sehr großen Betrieb, der alles selbst abdeckt, ergeben sich mehr Möglichkeiten, die individuellen Belange der Arbeitskräfte zu berücksichtigen. So können diese ihr volles Potential entfalten, wenn sie sich bei einer Arbeit wiederfinden, die sie interessiert und für die sie alle Voraussetzungen erfüllen.

Welche Chancen und Risiken gibt es für Freelancer und Beschäftigte?

freelancer

Nehmen wir die Werkverträge nun aus dem Blickwinkel der Arbeitnehmer und der Freelancer genauer unter die Lupe.

Hier lässt sich bereits eine Kluft erkennen. Während Freelancer dem Freelancing positiv gegenüberstehen und dieses als eine Chance für sich selbst ansehen, reagieren die Mitarbeiter in einem Werkvertragsunternehmen oft anders. Deren Tätigkeit besteht nicht selten aus harter Arbeit und die Entlohnung bewegt sich auf einem Niveau, dass sich unterhalb des Gewünschten befindet. Wie sehen nun für beide Gruppen die Chancen und die Risiken wirklich aus.

Was sind die Vorteile der Werkverträge für Freelancer und Mitarbeiter?

Für Freelancer bieten die Werkverträge eine rechtliche Absicherung. Sie haben ein Projekt, an dem sie arbeiten können, und sie haben einen Anspruch auf die Vergütung. Beide Seiten, Auftraggeber und Auftragnehmer, haben klar umrissene Pflichten, so dass jeder weiß, worauf es ankommt.

Für die Mitarbeiter in einem Werkvertragsunternehmen sieht dies aber anders aus. Hier hat das Werkvertragsunternehmen die rechtliche Absicherung und die Chance, ein Einkommen zu erwirtschaften. Dieses Einkommen bildet dann auch die Grundlage für die Entlohnung der Mitarbeiter des Werkvertragsunternehmens. Dies ist für das Unternehmen ein normaler Zustand, so, wie für die meisten Unternehmen. Man finde einen Kunden bzw. Klienten, erbringe eine Leistung und wird bezahlt.

Für die Mitarbeiter des Werkvertragsunternehmens hingegen stellt der Job lediglich zu verrichtende Arbeit dar. Sie erhalten keine großen Freiheiten, sie erhalten keinen Werklohn und sie sind in ihrer Arbeitserbringung an die Regeln und Weisungen des Werkvertragsunternehmens gebunden. Da macht es keinen großen Unterschied, wo sie arbeiten, richtig?

Im Detail betrachtet, ergeben sich aber doch Unterschiede. So ist das Werkvertragsunternehmen oftmals kleiner. Damit kann es Rücksicht auf die persönlichen Belange des individuellen Arbeitnehmers nehmen. Auch kann es besser überblicken, wer welche Leistung erbringt. Damit wird ein fleißiger Mitarbeiter bemerkt und belohnt.

Zur rechtlichen Absicherung des Werkvertragsunternehmens gesellt sich aber auch eine rechtliche Absicherung für den Mitarbeiter in Form des Arbeitsvertrages. Hinzu kommt die soziale Absicherung, denn die Arbeit in einem Werkvertragsunternehmen ist, wie andere Jobs auch, sozialversicherungspflichtig. Das bedeutet wiederum, wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird, dass dem Arbeitnehmer Leistungen aus den Sozialsystemen zustehen.

Für den Lohn, den der Arbeitnehmer im Werkvertragsunternehmen erhält, bestehen weitere rechtliche Vorschriften. Diese beinhalten auch Lohnuntergrenzen, die eingehalten werden müssen.

Was ist das Werkvertragsunternehmen?

Weiterhin gibt es Werkvertragsunternehmen, die sich sehr stark spezialisieren. Dementsprechend investieren sie auch in Weiterbildungen für ihre Beschäftigten. Das schließt auch Kurse für Computer, Sprachen, einen Kranführerschein und mehr mit ein. Diese Ausbildungsmaßnahmen stehen den Beschäftigten kostenlos zur Verfügung.

Werkvertragsunternehmen und das Freelancing, vor allem, wenn es über einschlägige Plattformen geschieht, ermöglicht es Arbeitssuchenden, in eine bezahlte Tätigkeit zu gelangen. Besagte Plattformen vereinfachen das Finden von Projekten, für die der Freelancer seine Leistung erbringen kann.

Für Werkvertragsunternehmen gilt, dass die Nachfrage nach ihren Angeboten steigt. Dementsprechend stellen sie immer wieder neues Personal ein. Nicht nur ist dies für den Arbeitsuchenden selbst eine Anstellung, sie erlaubt es ihm auch, in einem Bestellbetrieb übernommen zu werden. Hebt er sich mit seiner Arbeit hervor und fällt er positiv auf, dann kann ihm ein Bestellbetrieb einen festen Arbeitsplatz anbieten.

Für Arbeitssuchende, die sich bereits länger in keiner Festanstellung befunden haben, bietet sich hier eine ganz besondere Chance, Erfahrungen zu sammeln. Oftmals geht mit dem Arbeitsplatz auch der Anreiz verloren, einen geregelten Tagesablauf beizubehalten und ein soziales Umfeld zu pflegen. In einem Werkvertragsunternehmen bekommt der Arbeitssuchende nun wieder eine Chance, seinen Tagesablauf zu regeln und soziale Kontakte aufzunehmen. Beides macht ihn dann zu einem besseren Kandidaten für eine Festanstellung in einem Bestellunternehmen. Hinzu kommt die berufliche Erfahrung, die auch für den Freelancer wächst. Damit wächst bei beiden mit einer zunehmenden Zeit in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld die Chance, auf eine Anstellung in einem Hauptunternehmen. Auch wenn die Bestellunternehmen auf Leiharbeiter und Werkvertragsunternehmen zurückgreifen, heißt dies noch lange nicht, dass sie keinen Personalbedarf haben. Für sie ist es einfacher, einen bekannten Arbeitnehmer, zum Beispiel aus einem Werkvertragsunternehmen, anzustellen, als eine neue Arbeitskraft.

Der Werkvertrag als Jobmotor?

Feuert ein Unternehmen, weil es kurz vor dem Bankrott steht, einen Großteil seiner Beschäftigten und beauftragt es ein Werkvertragsunternehmen, entspricht dies nicht der Vorstellung eines „Jobmotors“. In Wahrheit ist dieses Vorgehen jedoch das Gegenteil dessen, wie es aussieht. Das Unternehmen hätte bei einem Bankrott 100% seiner Angestellten entlassen. Dank des Werkvertragsunternehmens mussten aber nur einige Arbeitnehmer ihre Arbeit beenden. Zugleich wuchs mit dem Bestellen des Werkvertragsunternehmens der Bedarf dort an Arbeitskräften.

Was für den einzelnen Betroffenen einen negativen Anschein hat, hat gleichzeitig insgesamt weniger negative Konsequenzen. Die Arbeitsplätze gingen nicht verloren, sie wechselten nur von einem Unternehmen zum anderen. Beide Unternehmen unterliegen den gleichen Regelungen, wenn es um Urlaub und Mindestlöhne geht. Beide Unternehmen stellen Arbeitskräfte an. Der Unterschied ist die Struktur, die es dem Werkvertragsunternehmen erlaubt, die gleiche Arbeitsleistung für weniger Kosten zu erbringen.

Wie sehen Werkvertrag für Beschäftigte aus?

Für die Beschäftigten, die in diesem Beispiel entlassen wurden, gelten nun mehrere Folgen. Als erstes muss festgestellt werden, dass sie auf jeden Fall ihren Job verloren hätten. Ohne das Werkvertragsunternehmen wäre der Hauptbetrieb bankrott gegangen und alle wären arbeitslos geworden. So aber war es nur ein Teil der Belegschaft.

Für die besser qualifizierten unter ihnen lassen sich schnell wieder Jobs finden. Das liegt schlichtweg daran, dass es einen Personalmangel gibt, der abgedeckt werden muss. Also sind freie Stellen vorhanden. Wo nun die neue Anstellung erfolgt, in einem Hauptbetrieb oder einem Werkvertragsunternehmen, ist dabei nebensächlich. Eine gute Qualifikation und gute Arbeitsleistung werden gut entlohnt, denn der Arbeitgeber möchte gute Arbeitskräfte nicht verlieren.

Für die weniger gut qualifizierte Beschäftigte, die in dem obigen Beispiel ihren Job verloren haben, bieten Werkvertragsunternehmen einfache Arbeiten an. Diese mögen weniger bezahlt werden, doch das ist eine Folge des Drucks auf dem Arbeitsmarkt. Dort müssen weniger gut ausgebildete Arbeiter, die nur für Hilfsarbeiten Verwendung haben, mit weniger Einkommen gegenüber den besser qualifizierten Arbeitnehmern rechnen. Das ist eine Folge der überall bereitstehenden Ausbildungsangebote, die insgesamt für besser qualifizierte Arbeitnehmer sorgen.

Das heißt, es liegt auch in der Verantwortung des Einzelnen, mehr aus sich zu machen. Denjenigen, die nicht dazu in der Lage sind, bieten die Werkvertragsunternehmen eine Alternative, wenn auch eine nicht so gut bezahlte Alternative. In anderen Worten, Werkvertragsunternehmen erlauben es Unternehmen, am Markt zu bleiben, auch wenn sie ansonsten scheitern würden. Sie beziehen ihre Arbeitskräfte aus einem Pool, der es ansonsten schwer hätte, einen Job zu finden oder zu behalten.

Wie sieht der Werkvertrag für die Freelancer aus?

Für die Freelancer bieten sich derweil eigene Chancen. Nicht nur können sie mit ihrer Arbeit unabhängig sein, sie können auch wachsen. Aus dem Soloselbstständigen wird dann ein Team und aus dem Team ein Unternehmen, das seinerseits Mitarbeiter anstellt.

Soll ein Arbeitssuchender eine Anstellung erhalten, muss diese erst einmal vorhanden sein. Dies ist möglich, indem Freelancer oder unternehmerisch orientierte Personen ein eigens Unternehmen aufbauen. Es ist auch möglich, indem Werkvertragsunternehmen Arbeiten anbieten, die sonst nicht auf dem Markt existieren. Dafür benötigen sie Arbeitskräfte, die unter anderem aufgrund ihrer geringeren Qualifikation oftmals kaum eine Chance auf eine Festanstellung haben.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Krisen zu Entlassungen führen. In den gleichen Krisen haben aber auch Werkverträge und Leiharbeitsunternehmen einen deutlichen Aufschwung erfahren. Krisen sind ein Zeichen dafür, dass am Markt etwas nicht stimmt. Oftmals ist dies gerade durch starre Regulierungen der Fall. Wenn dann Werkverträge Flexibilität bringen, ist es nur natürlich, dass diese damit auch einen Aufschwung erfahren.

Man stelle sich das einmal ganz ohne Werkvertragsunternehmen und Verleihfirmen vor. Alle Unternehmen verfügen über festangestelltes Personal, welches sie nicht so einfach kündigen können. Was wäre die Folge? Auftragsspitzen blieben unbearbeitet, weil das Personal dafür nicht ausreicht und die Anstellung von mehr Mitarbeitern zu einer dauerhaft gewachsenen Belegschaft führt, die ohne Auftragsspitzen kaum zu bezahlen ist.

Welche Rolle haben Verleihfirmen?

Mit Werkverträgen und Verleihfirmen können nun die Hauptunternehmen ihre Ressourcen auf ein Kerngeschäft mit einer stabilen Auftragslage konzentrieren. Kommt es zu einer gesteigerten Nachfrage, helfen die Werkvertragsunternehmen und die Leiharbeitsfirmen aus.

Auftragsspitzen ergeben sich aber nicht immer und überall zur gleichen Zeit. Dementsprechend können Werkvertragsunternehmen ihre Tätigkeit immer in die Bereiche verlagern, wo sie gerade gebraucht werden. Damit bedienen sie Aufträge, die sonst nicht bedient werden können, und sie beschäftigen Personal, dass oftmals ohne sie keine Beschäftigung finden kann. Befinden sich nun Arbeitnehmer in einem Werkvertragsunternehmen, welche sehr gut qualifiziert, hoch motiviert und mit der richtigen Einstellung versehen sind, ergeben sich für diese drei Möglichkeiten.

  • Möglichkeit eins ist, dass sie sich aus der Masse positiv abheben und sie darüber von dem Werkvertragsunternehmen eine bessere Entlohnung erhalten. Sie sind die Alleskönner, die bei Problemen immer eine Antwort haben und kein Unternehmer möchte eine solche Arbeitskraft gehen sehen.
  • Möglichkeit zwei ist, dass sie mit ihrer Leistung einem Bestellunternehmen auffallen und von diesem übernommen werden. Jeder Unternehmer würde sich freuen, eine Arbeitskraft zu übernehmen, die sich bereits als sehr wertvoll erwiesen hat.
  • Möglichkeit drei ist, dass der Betroffene zu einem Freelancer wird. Wird seine Qualifikation und Einsatzfreude nicht beachtet, ist er zu Recht unzufrieden. Übernimmt ihn Unternehmen nicht, steigt die Unzufriedenheit entsprechend. Mit der gefragten Qualifikation und der Erfahrung aus dem Werkvertragsunternehmen kann er aber auch verstehen, was sie von ihm als Freelancer erwarten. Dementsprechend kann er sich direkt bei Unternehmen oder über Internet-Plattformen als Solo-selbstständiger vermarkten und so komplette Unabhängigkeit erlangen.

Die Arbeit in einem Werkvertragsunternehmen ist eine Chance. Eine Chance, vor der Arbeitslosigkeit bewahrt, oder aus dieser herausgeholt zu werden. Was nun der Einzelne aus dieser Chance macht, bleibt demjenigen selbst überlassen. Er ist für sein Leben verantwortlich und es kommt dann auf ihn an, seine Chancen zu nutzen.

Niemand verliert seinen Job automatisch, bekommt automatisch eine Anstellung in einem Werkvertragsunternehmen, wird automatisch übernommen oder wird automatisch zu einem Freelancer. All das bedingt die aktive Mitwirkung des Einzelnen und hier muss eben der Einzelne auch seiner Verantwortung nachkommen.

Arbeitnehmerüberlassung osteuropa
Leiharbeiter

Was tun, wenn der Jobmarkt schwankt?

Wie bereits angemerkt, steigt vor allem während der Krise die Nachfrage nach Werkvertragsunternehmen, Freelancern und Leiharbeitsfirmen. Diese stellen somit einen Jobmotor dar. Doch so wichtig sie während einer Krise auch sind, tragen sie gerade am Anfang der dieser, die Hauptlast.

Tatsächlich werden Leiharbeiter und Arbeitnehmer in einem Werkvertragsverhältnis zuerst die Krise zu spüren bekommen und ihren Job verlieren. Krisen sind ein Zeichen, dass etwas schiefgelaufen ist und der Markt braucht seine Zeit, um darauf zu reagieren.

Wenn die schlimmste Phase der Krise überstanden ist, bietet diese aber auch immer eine neue Chance. Hier sind es dann die Leiharbeitsfirmen und Werkvertragsunternehmen, sowie die Freelancer, die zuerst gefragt sind, denn hier nimmt die Beschäftigung zuerst zu.

Während der Markt im Allgemeinen also noch in der Krise steckt und weiterhin Arbeitsplätze verloren gehen, sind es die Leiharbeitsfirmen und Werkvertragsunternehmen, die reihenweise Leute einstellen. Ist dann die Krise überwunden und stellen nun die Hauptunternehmen ihrerseits neue Arbeitskräfte ein, sind die Leiharbeiter, Mitarbeiter in den Werkvertragsunternehmen und die Freelancer in der Regel die ersten, die sie beschäftigen. Dann suchen diese Unternehmen ihrerseits wieder neue Arbeitskräfte und der Kreis schließt sich.

Von der Arbeitslosigkeit in ein Werkvertragsunternehmen

Werkvertragsunternehmen haben auf dem Arbeitsmarkt zwei Funktionen. Dies ist zum einen die Auffangfunktion. Bei Kürzung der Arbeitsplätze bieten Unternehmen den Beschäftigten eine Möglichkeit, das Abrutschen in die Arbeitslosigkeit zu verhindern. Die zweite Funktion stellt die Brückenfunktion dar. Wenn Beschäftigter bereits arbeitslos geworden ist, kann er über ein Werkvertragsunternehmen wieder in eine bezahlte Tätigkeit gelangen und von dieser im Idealfall in eine Festanstellung in einem Bestellbetrieb.

Das bedeutet, Arbeitnehmer werden vor der Arbeitslosigkeit bewahrt oder in eine Beschäftigung zurück übernommen. Arbeitnehmern, die drohen in die Arbeitslosigkeit abzurutschen, waren entweder von einer Kündigung aus betrieblichen Gründen bedroht oder es lag ein befristetes Arbeitsverhältnis vor, welches nicht mehr verlängert wurde. So oder so kann das Werkvertragsunternehmen die Bedrohung der Arbeitslosigkeit abwehren.

Für gewöhnlich wechseln festangestellte Arbeitnehmer nicht in ein Werkvertragsunternehmen, was durchaus Sinn macht, denn oftmals erhalten festangestellte Arbeitnehmer innerhalb eines Betriebes ein besseres Gehalt als Arbeitnehmer in einem Werkvertragsunternehmen. Damit ist der Weg dorthin attraktiv, wenn man bereits arbeitslos ist oder bald arbeitslos wird, nicht aber, wenn man über einen sicheren Job verfügt.

In einem Werkvertragsunternehmen erfolgt die Beschäftigung auch oftmals in einem Bereich, für den der Arbeitnehmer keine oder nur eine geringe Anlernzeit benötigt. Damit bewegen sich die Arbeitnehmer von dem gelernten Beruf, für den sie sich anfangs entschieden haben, weg und führen Hilfsarbeiten aus.

Wie gehen Werkvertragsunternehmen in den Bestellbetrieb?

Die Brückenfunktion der Werkvertragsunternehmen beschreibt auch, die Beschäftigung der Arbeitskräfte im Rahmen einer Festanstellung in einem Bestellbetrieb. Vor der Arbeitslosigkeit bewahrt oder aus dieser stammend, soll ihnen nun eine dauerhafte bezahlte Tätigkeit verschafft werden.

Tatsächlich werden die Werkvertragsunternehmen dieser Funktion jedoch nicht immer gerecht. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar. Die Arbeitskräfte innerhalb des Werkvertragsunternehmens können in drei Bereiche unterteilt werden. Da sind diejenigen mit einer geringen Qualifikation, die sich nur schwer vermitteln lassen. Dann gibt es diejenigen mit einer guten Qualifikation und dann sind da noch die Facharbeiter.

Für die gering qualifizierten Mitarbeiter gilt, dass diese nur Hilfsarbeiten erledigen können und sie daher nicht gern in eine Stammbelegschaft übernommen werden. Der finanzielle Wert ihrer Arbeiten wäre geringer als der Lohn, der im Stammbetrieb gezahlt werden muss. Dementsprechend ist es für das Bestellunternehmen besser, sie im Werkvertragsunternehmen zu belassen. Dafür zahlt das Bestellunternehmen einen geringen Werklohn, der zu einer geringen Entlohnung des betroffenen Mitarbeiters führt.

Für die gut qualifizierten Mitarbeiter gilt, dass das Werkunternehmen diese in der Regel gern behält und im eigenen Betrieb einsetzt. Hier sollte nicht vergessen werden, dass Werkunternehmen selbstständige Unternehmen sind mit einem eigenen Bedarf an gutem Personal. Dementsprechend entlohnen sie qualifizierte Mitarbeiter mit einem entsprechend guten Gehalt, so dass bei diesen kaum eine Motivation besteht, in einen anderen Betrieb zu wechseln.

Für die Facharbeiter gilt, dass ihre Expertise sehr nachgefragt ist. Daher bezahlen Bestellunternehmen viel für Werke, die mit der Hilfe von Facharbeitern erstellt werden. Aus diesem hohen Werklohn ergibt sich eine entsprechend hohe Entlohnung für die Facharbeiter, die darüber hinaus auch noch bevorzugte Arbeitszeitregeln unterliegen. Diese haben keine Motivation, in einen Bestellbetrieb zu wechseln.

Vom Werkvertragsunternehmen in die Arbeitslosigkeit

Wo eine Chance, von einem Werkvertragsunternehmen in einen Hauptbetrieb zu wechseln, besteht, besteht auch ein Risiko. Das Risiko liegt darin, dass der Weg vom Werkvertragsunternehmen auch in die Arbeitslosigkeit führen kann.

Dazu bleibt jedoch anzumerken, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer in einem Werkvertragsunternehmen vor der Arbeitslosigkeit bewahrt oder aus dieser befreit wurde.

Das Risiko auf das Abrutschen in die Arbeitslosigkeit besteht und es ist eine Folge der natürlichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Es sind meistens die Arbeitskräfte, die ohnehin nur schwer vermittelt werden können, die davon bedroht sind. Wird es dann eng, bleiben andere Mitarbeiter, die besser qualifiziert sind und sich mehr bewährt haben, in einer Anstellung. Dafür müssen dann die weniger qualifizierten Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Für die Arbeitnehmer in einem Werkvertragsunternehmen ist dies die Realität. Für sie ist es eine unstetige Beschäftigung und sie werden nur angestellt, wenn die Auftragslage es für das Unternehmen selbst profitabel macht. Daraus kann sich ein Kreislauf entwickeln, in welchem ständig zwischen Arbeitslosigkeit und Auftragsarbeit gewechselt wird. Dieser Umstand hat eigene soziale und psychologische Herausforderungen.

Wie sieht es mit dem Risiko der Verarmung aus?

Mit der Art der Arbeit in einem Werkvertragsunternehmen geht auch die Entlohnung einher. Oftmals handelt es sich um einfache Tätigkeiten, die keine große Qualifizierung abfordern. Dafür fällt der Werklohn gering aus und dementsprechend gering ist das Gehalt der Arbeitnehmer im Werkvertragsunternehmen.

Nun gibt es gesetzliche Mindestlöhne. Von diesen kann jedoch in Tarifverträgen abgewichen werden. Hinzu kommt, dass die Tarifverträge, so vorhanden, im Bereich der Werkvertragsunternehmen nicht so vorteilhaft ausfallen, wie in den Hauptbetrieben. Damit wird der Situation des geringen Werklohns Rechnung getragen.

Das Ergebnis ist, dass Beschäftigte in einem Werkvertragsunternehmen überwiegend weniger verdienen als die Stammbelegschaft in einem Bestellbetrieb. Das lässt wenig Spielraum für den Aufbau einer finanziellen Absicherung, so dass die Betroffenen oftmals nur von Gehalt zu Gehalt leben.

Dies verstärkt sich durch den Umstand, dass viele der Betroffenen in einem Einpersonenhaushalt, bzw. ohne weitere Erwerbstätige leben. Damit ergeben sich höhere Kosten für den Lebensunterhalt. Auch erhalten sie für gewöhnlich keinerlei finanzielle Unterstützung durch Familienmitglieder.

Während dies im Zeitraum der Beschäftigung zu einem sehr geringen Einkommen führt, bedeutet dies bei einem Jobverlust den Weg in die Verarmung. Was der Tatsache verschuldet ist, dass bei einem Verlust des Arbeitsplatzes die sozialen Leistungen rund ein Drittel unterhalb des letzten Gehaltes liegen.

Sind die Episoden der Arbeit an einem Werk zu kurz, kann es sogar geschehen, dass keinerlei Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung aufgebaut werden. Dann fallen die Leistungen, die aus den Sozialsystemen empfangen werden, sogar noch niedriger aus.

Was ist das Problem der Dequalifikation?

Neben der Arbeitslosigkeit und der Verarmung droht einem Beschäftigten in einem Werkvertragsunternehmen zusätzlich das Risiko einer Dequalifikation. Das liegt daran, dass der Anteil der Beschäftigten ohne eine Qualifikation in diesem Bereich eher hoch liegt. Die Werkvertragsunternehmen setzen darauf, mit ihren Arbeitskräften einfache Arbeiten im Rahmen der Projekte auszuführen. Dafür werden dann auch nur unausgebildete oder schlecht qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht.

Gerade um flexibel zu sein, spezialisieren sich solche Unternehmen auf Tätigkeiten, für die das Anlernen in wenigen Stunden erledigt werden kann, falls es denn überhaupt nötig ist. Somit handelt es sich in der Regel um Aufgaben, die für ungelernte Hilfskräfte ideal sind.

Verfügen nun aber Arbeitnehmer über eine Qualifikation und werden in einem Werkvertragsunternehmen für Tätigkeiten eingesetzt, die qualitativ gesehen weit unterhalb ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten liegen, dann gehen diese mit der Zeit verloren. Sprich, ihre Qualifikation wird nicht aktiv genutzt und geht damit verloren.

Ohne jedoch auf die vorhandenen Qualifikationen zurückgreifen zu können, wird es für Arbeitskräfte mit einem Berufsabschluss nur noch schwerer, einen festen Arbeitsplatz zu erhalten. Damit droht für sie die Arbeitslosigkeit oder im besten Fall die Arbeit als Leiharbeiter oder in einem Werkvertragsunternehmen.

Es ist wichtig, dem auch seitens des Arbeitnehmers entgegenzuwirken. Dafür können sie sich verstärkt bei Werkvertragsunternehmen bewerben, die in genau dem Bereich tätig sind, der ihren beruflichen Qualifikationen entspricht. Das wiederum setzt Initiative und Einsatzbereitschaft seitens des Arbeitnehmers voraus.