21Feb.

Compliance und die Bedeutung für Unternehmen

Compliance ist besonders wichtig für ein Unternehmen. Die verantwortliche Abteilung befasst sich mit der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, ethischen Standards und internen Richtlinien. Das Unternehmen muss seine Geschäftsprozesse so gestalten, dass es nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern die Prozesse auch den rechtlichen und ethischen Normen entsprechen. So kann ein Unternehmen seine Risiken minimieren und langfristig für Stabilität sorgen.

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Was bedeutet Compliance?

Der Begriff „Compliance“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Einhaltung“ oder „Befolgung“. Wenn man das Ganze auf ein Unternehmen bezieht, bezeichnet Compliance alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, damit es sich an geltende Gesetze, Vorschriften und unternehmensinterne Regelungen halten kann. Compliance betrifft Bereiche wie: Arbeitsrecht, Datenschutzbestimmungen, Finanzregulierungen, Wettbewerbsrecht und Umweltauflagen. Darüber hinaus befasst sich die Gesetzeskonformität auch mit ethischen Grundsätzen, diese setzt sich ein Unternehmen meist selbst.

Es ist grundsätzlich wichtig, dass Unternehmen Regeln und Vorschriften achten. Damit lassen sich rechtliche Konsequenzen, finanzielle Verluste oder sogar ein Reputationsschaden verhindern. Hält ein Unternehmen sich nicht an rechtliche Rahmenbedingungen, können hohe Geldstrafen winken, Geschädigte können Schadensersatzforderungen gegen das Unternehmen geltend machen, oder die Behörden können Führungskräfte strafrechtlich verfolgen. Darüber hinaus kann es auch das Vertrauen von Kunden, Geschäftspartnern und Investoren erheblich schädigen, wenn mangelnde Gesetzeskonformität oder gar ein Gesetzesbruch vorliegt. Ein Unternehmen, das über Compliance-Mangagement verfügt, kann Risiken frühzeitig erkennen. 

Dann kann das Unternehmen proaktiv gegensteuern. Gesetzeskonformität schützt nicht nur das Unternehmen, sondern auch seine Mitarbeiter. Klare Regeln und Richtlinien vermeiden Fehlverhalten.

Ein effektives Compliance-Management-System (CMS)

  • Erstellung von Richtlinien und Prozessen: Es ist wichtig, dass ein Unternehmen klare interne Richtlinien entwickelt. Diese müssen selbstverständlich den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Das Unternehmen muss Datenschutz-GMP einhalten, einen Verhaltenskodex entwickeln und Anti-Korruptions-Maßnahmen definieren.
  • Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter: Es ist wichtig, dass Mitarbeitern regelmäßige Schulungen und Workshops zur Verfügung gestellt werden. Damit stellt das Unternehmen sicher, dass die Mitarbeiter über die geltenden Vorschriften informiert sind und sich entsprechend verhalten können.
  • Überwachung und Kontrolle: Sind die Richtlinien definiert, sollte das Unternehmen sie regelmäßig durch interne Prüfungen und Kontrollen überprüfen. Damit kann das Unternehmen Verstöße frühzeitig erkennen oder sogar verhindern. Risikoanalysen und interne Audits sind geeignete Maßnahmen, um solche Kontrollen durchführen zu können.
  • Meldesysteme für Compliance-Verstöße: Ein anonymes Hinweisgebersystem ermöglicht es Mitarbeitern, Verstöße zu melden, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
  • Reaktion auf Verstöße: Falls es zu einem Compliance-Verstoß kommt, müssen Unternehmen geeignete Maßnahmen ergreifen, um den Schaden zu begrenzen und die Ursache des Problems entsprechend zu beheben.

Hat ein Unternehmen ein strukturiertes Compliance System, bietet das zahlreiche Vorteile. Durch die Einhaltung von Vorschriften wird das Risiko von Strafen und rechtlichen Auseinandersetzungen minimiert. Durch zuvor festgelegte präventive Maßnahmen kann das Unternehmen finanzielle Verluste vermeiden. Langfristig genießen solche Unternehmen Vertrauen und Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit. Außerdem hat es eine transparente und ethische Unternehmenskultur, dies verbessert das Ansehen und zieht Kunden und Investoren an.

Welche Rolle hat Compliance bei der Zeitarbeit?

Immer wieder betreiben Unternehmen eine verdeckte Arbeitnehmerüberlassung. Das stellt sowohl das Unternehmen als auch die Arbeitnehmer vor große Herausforderungen. Oftmals schließen Unternehmen faktisch Werks- oder Dienstverträge ab, halten deren Inhalte aber nicht ein. In solchen Fällen täuschen Unternehmen ein reguläres Arbeitsverhältnis vor. Gesetzeskonformität spielt hier eine entscheidende Rolle. Erst durch Gesetzeskonformität ist das Unternehmen vor rechtlichen Konsequenzen geschützt und stellt eine faire Behandlung der Arbeitnehmer sicher.

Die Aufgaben von Compliance

Prävention und Risikominimierung

Prävention und Risikominimierung sind ein zentraler Punkt der Compliance, wenn es um den Umgang mit verdeckter Arbeitnehmerüberlassung geht. Ein Unternehmen muss sich darüber bewusst sein, welche rechtlichen Fallstricke es gibt. Danach muss es proaktiv Maßnahmen ergreifen, damit Gesetzesverstöße vermieden werden können. Eine regelmäßige Überprüfung der eigenen Geschäftsmodelle und Vertragsgestaltung ist deshalb wichtig; durch eine Risikoanalyse können Schwachstellen frühzeitig erkannt werden, sodass das Unternehmen gezielt gegensteuern kann. Interne Audits ermöglichen eine regelmäßige Überprüfung, sodass sich das Unternehmen an die ständig ändernde Gesetzgebung anpassen kann. 

Außerdem ist es wichtig, dass Compliance mit den Behörden zusammenarbeitet. Das Unternehmen muss sich über neue Regelungen informieren und sich an veränderte Anforderungen anpassen können.

Rechtskonformität und Vertragsprüfung

Werk – und Dienstverträge müssen regelmäßig überprüft werden. Damit kann das Unternehmen verhindern, dass eine verdeckte Arbeitnehmerüberlassung entsteht. Das Unternehmen muss die verschiedenen Vertragsarten klar abgrenzen, um einen Missbrauch zu verhindern. Alle Werkverträge sollten ein klar definiertes Leistungsergebnis enthalten. Dienstverträge sollten spezifische Aufgaben enthalten, bei denen der Arbeitgeber keine Weisungsbefugnis hat. Juristen oder externe Berater sollten die Vertragsklauseln regelmäßig überprüfen.

Compliance-Management-Systems (CMS)

Funktioniert das CMS effektiv, stellt es sicher, dass alle Arbeitsverhältnisse und Prozesse innerhalb der gesetzlichen Vorschriften ablaufen. Das Unternehmen kann Unregelmäßigkeiten in der Personalstrategie schnell erkennen. So kann es das Risiko von Gesetzesverstößen minimieren und es ermöglicht dem Unternehmen eine allgemein effizientere Arbeit.

Schulung und Sensibilisierung

Es ist wichtig, dass regelmäßige Schulungen das Bewusstsein für rechtliche Rahmenbedingungen schärfen. Das Unternehmen muss alle relevanten Personen auf dem neuesten Stand halten. Führungskräfte, Personalabteilungen und Mitarbeiter müssen Unterschiede zwischen Arbeitnehmerüberlassung, Werkvertrag und Dienstvertrag kennen und Mitarbeiter und Führungskräfte müssen diese Richtlinien aktiv im Arbeitsalltag anwenden. Dies betrifft vor allem Branchen, in denen ein besonders hohes Risiko für verdeckte Arbeitnehmerüberlassung besteht; wie zum Beispiel den Dienstleistungssektor, das Baugewerbe oder die Logistik.

Schutz der Arbeitnehmerrechte

Die Compliance Abteilung hat außerdem die wichtige Aufgabe, den Schutz der Rechte der Arbeitnehmer zu wahren. Bei einer verdeckten Arbeitnehmerüberlassung setzen Unternehmen Arbeitnehmer oft schlechteren Arbeitsbedingungen aus. Außerdem erhalten sie niedrigere Löhne und profitieren nicht von arbeitsrechtlichen Schutzmaßnahmen. Ein Unternehmen muss sicherstellen, dass alle Beschäftigten den Schutz erhalten, der ihrem vertraglichen Status entspricht. Dazu gehört, dass Unternehmen Tarifverträge einhalten, soziale Absicherungen gewährleisten und eine Unternehmenskultur fördern, die Gleichbehandlung unterstützt. Eine transparente Kommunikation im Bezug auf die Beschäftigungsbedingungen hilft dabei, das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken und die Fluktuation zu verringern.

Zusammenarbeit mit Behörden und externen Prüfern

Eine enge Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und externen Prüfern ist besonders wichtig. So stellen Unternehmen sicher, dass sie die gesetzlichen Vorgaben korrekt umsetzen. Regelmäßige externe Audits helfen dabei, bestehende Schwachstellen zu identifizieren und ermöglichen es dem Unternehmen, Anpassungen vorzunehmen. Externe Berater besitzen außerdem tiefgehende Kenntnisse über die aktuelle Gesetzeslage, wovon Unternehmen in der Regel profitieren. Auch die Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen ist sinnvoll. Hier können gesetzeskonforme Beschäftigungsmodelle etabliert und Verstöße frühzeitig erkannt werden.

Reputationsschutz und nachhaltige Unternehmensführung

Ein Unternehmen sollte niemals vergessen, dass sein Ruf das Wichtigste ist. Hat es eine starke Compliance-Kultur entwickelt, kann das zu langfristigem Erfolg führen. Verstößt ein Unternehmen gegen arbeitsrechtliche Vorschriften, kann das zu erheblichem Schaden für die Reputation führen. Dadurch verlieren Kunden, Investoren und Geschäftspartner ihr Vertrauen. Hat ein Unternehmen dieses Vertrauen einmal verloren, ist es in der Regel nicht leicht dieses wieder zurückzugewinnen. Kümmert sich ein Unternehmen hingegen frühzeitig darum, dass es die geltenden Gesetze aktiv einhält, kann es von einem positiven Image profitieren. Dies steigert auch die Attraktivität als Arbeitgeber. Viele Bewerber sehen die Einhaltung sozialer und ethischer Standards als Wettbewerbsvorteil. In Zeiten, in denen Begriffe wie Nachhaltigkeit und Fairness sehr wichtig sind, kann dies einen entscheidenden Vorteil darstellen. Eine starke Compliance-Strategie trägt nicht nur rechtlich, sondern auch wirtschaftlich dauerhaft zum Erfolg bei.